05.05.2015

PRESSEMITTEILUNG: Mit vertiefter Berufsorientierung und gut vernetzt - fit für die betriebliche Ausbildung

Der Hauptgeschaeftsfuehrer der UVB mit der Geschaeftsfuehrung des bbw beim Rundgang durch das BNA
Der Hauptgeschaeftsfuehrer der UVB mit der Geschaeftsfuehrung des bbw beim Rundgang durch das BNA
Vier Monate vor Ausbildungsstart kann das "Berliner Netzwerk für Ausbildung (BNA)" eine erste positive Bilanz für das laufende Projektjahr ziehen und zuversichtlich in das neue blicken. Vertiefte Berufsorientierung, wie sie hier täglich praktiziert wird, vernetzt mit starken Partnern und offenen, toleranten Unternehmen, ist in Berlin ein "wichtiger Teil der Lösung zur Schließung der Ausbildungsplatzlücke", so das Fazit des Tages des heutigen "Tages der offenen Tür" im Netzwerk.

Mehr als 250 Jugendliche kamen heute ins "Berliner Netzwerk für Ausbildung", um sich am "Tag der offenen Tür" über die Möglichkeiten einer betrieblichen Ausbildung zu informieren. Dabei fiel auf: Viele Schüler/-innen hatten noch keine konkrete Vorstellung von einem für sie passenden Beruf, nur wenige hatten schon einmal nach offenen Ausbildungsplätzen gesucht und es gab (häufig) gemischte Gefühle beim Thema Bewerbungen. Das ist nicht ungewöhnlich. Mit dieser Ausgangslage ist das "Berliner Netzwerk für Ausbildung" vertraut. Es nimmt pro Jahr bis zu 800 Schüler/-innen auf, von denen mehr als 90 % die (erweiterte) Berufsbildungsreife (ehem. Hauptschulabschluss) schaffen und mehr als die Hälfte mit Migrationshintergrund kommen. Dort werden sie gecoacht, auf Bewerbung und Ausbildung intensiv vorbereitet.

Das Ergebnis ist positiv und macht das BNA zum vermittlungsstärksten Berufsorientierungsprojekt in Deutschland. In den vergangenen 11 Jahren konnten bis jetzt insgesamt 2.500 Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung gebracht werden, davon die Hälfte mit Migrationshintergrund. Das spricht auch für ein zeitgemäßes Azubi-Recruitment in vielen Berliner Unternehmen. "In der aktuellen Projektphase haben bereits 128 Schülerinnen und Schüler (Stand: 4.5.) einen Ausbildungsvertrag - das ist ein guter Anfang. Zumal sie sich erfahrungsgemäß noch bis zum Ausbildungsstart im September bewerben können" erklärt Regina Holz, die Koordinatorin des BNA, "darunter sind allein 95 Schüler/-innen mit erweiterter Berufsbildungsreife." "Die Vermittlungszahlen von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss und Migrationshintergrund in betriebliche Ausbildung durch das ,Berliner Netzwerk für Ausbildung' belegen, besonders angesichts der aktuellen Debatten und Studien über benachteiligte Bewerber, den positiven Trend in vielen Berliner Firmen. Das BNA schafft die besten Voraussetzungen, um insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vorausgewählte und fit gecoachte Auszubildende zu erhalten", ergänzt der Geschäftsführer des bbw Bildungswerks der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg, Dr. Andreas Forner.

Während die Wirtschaft vor allem in den vergangenen Jahren zumeist reichlich Ausbildungsplätze angeboten hat und die Jugendlichen heute auf den ersten Blick eine so günstige Ausgangssituation für den Berufs-einstieg vorfinden wie noch nie, bleibt es Jahr für Jahr eine große Herausforderung für die Akteure auf dem Ausbildungsmarkt, dazu beizutragen, dass so wenig wie möglich betriebliche Ausbildungsplätze frei bleiben.

Das bestätigen auch zwei hochrangige Gäste des "Berliner Netzwerks für Ausbildung, die an diesem "Tag der offenen Tür" die Arbeit im Netzwerk genauer kennenlernen wollten: BNA und die Trägergesellschaft des Netzwerks, die bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH, freuten sich über den Besuch von Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Christian Amsinck und der operativen Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte, Carina Knie-Nürnberg. Beide nutzten die Gelegenheit, sich bei einem Rundgang, sowohl mit den Jugendlichen vor Ort, dem Netzwerkteam und Firmenvertretern über ihre Erfahrungen und die wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Perspektiven einer vertieften Berufsorientierung auszutauschen. Christian Amsinck sagte "Die Bilanz des ,Berliner Netzwerks für Ausbildung' ist beeindruckend. Es zeigt, dass auch Jugendliche mit Startschwierigkeiten eine Chance auf einen guten Beruf mit Perspektiven haben. Bei der Suche nach den Fachkräften von morgen können die Unternehmen auf niemanden verzichten. Angesichts des demografischen Wandels haben Jugendliche beste Aussichten auf einen guten Ausbildungsplatz. Die duale Ausbildung ist weiterhin eine gute Basis für eine viel versprechende Karriere. Allerdings sind dafür auch die Jugendlichen selbst gefordert. Sie müssen zielstrebig lernen und sich frühzeitig über die verschiedenen Berufsbilder informieren. Schulen und Eltern müssen ihnen helfen, die Berufswahlkompetenz zu steigern. Außerdem ist es wichtig, dass die Jugendlichen mobil sind - denn nicht immer ist der Wunsch-Ausbildungsplatz direkt um die Ecke verfügbar."

Carina Knie-Nürnberg unterstrich: "Nicht Ausbildungsstellen, sondern geeignete Bewerber werden langsam knapp. Um die Bewerberlücke zu füllen, zählt jeder Einzelne. Auch heute gelingt längst nicht allen Jugendlichen der direkte Übergang von der Schule in die Ausbildung. Aber jeder hat eine Chance verdient und jeder hat Talente. Oft erkennt man die erst bei genauerem Hinsehen. Und hier unterstützt das "Berliner Netzwerk für Ausbildung (BNA)" in Kooperation mit den Berliner Arbeitsagenturen ganz individuell. Denn auch Jugendliche mit Startschwierigkeiten können motivierte Fachkräfte von morgen werden."

Dieser "Tag der offenen Tür" zeigte, dass die Arbeit des "Berliner Netzwerks für Ausbildung" ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Ausbildungsmarktes ist. Es ist ein Angebot an Jugendliche, auf die die Wirtschaft als künftige Fachkräfte nicht verzichten kann. Deshalb lohnen sich der Austausch und die Zusammenarbeit aller Akteure auch in der Zukunft. Wer von den Jugendlichen, die heute zum ersten Mal hier waren, im nächsten Schuljahr kommt, um ins Netzwerk aufgenommen zu werden, wird sich später zeigen.


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