bbw Zuwanderungstag fand große Resonanz

Rund 150 Politiker und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung diskutierten beim Forum "Blickpunkt: Zuwanderung" des bbw Bildungswerks der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg im Haus der Wirtschaft über die Frage, wie sich das Potenzial der Zuwanderung zur Fachkräftegewinnung am besten nutzen lässt und welche Bildungs- und Beratungs- und Begleitprogramme sinnvoll sind.

Dafür brachten hochkarätige Redner wie Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Dilek Kolat, die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Bernd Becking, der Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Berlin-Brandenburg und Dr. Reinhard Uppenkamp, der Vorsitzende des Vorstandes der Berlin Chemie AG, mit ihren Reden und Fachvorträgen die Fakten, Vorschläge und ihre Perspektiven in das Forum ein, die beim anschließenden Besuch der Leistungsschau des bbw und seiner Partner anhand praktischer Beratungs- und Bildungsangebote diskutiert und vertieft wurden.

Dabei wurde in den Fachvorträgen und den anschließenden Debatten deutlich, dass die Anstrengungen der Politik darauf gerichtet sein sollten, Migranten mit Bleibeaussicht künftig viel früher, nach dem Wunsch der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, "ab dem ersten Tag", die Möglichkeit zu geben, Integrationskurse, berufsbezogene Sprachkurse zu absolvieren, über das Programm der Bundesarbeitsagentur "Early Intervention" mit Fragebögen und Profiling Kompetenzen, Stärken und Tätigkeitswünsche zu erkunden und möglichst schnell auch mit einer am Fachkräftebedarf orientierten beruflichen Aus- und Weiterbildung zu starten. Dabei sei es für die Integration in Arbeit wichtig, auf vorhandene Ausbildungen und Erfahrungen der Menschen wertschätzend aufzubauen, sie gut zu beraten und eng zu begleiten. Auch für den Schulerfolg der Kinder sei es entscheidend, alles dafür zu tun, dass sie über guten Sprachunterricht intensiv gefördert werden, um die Gefahr des Schulversagens zu verringern und die Zahlen der Schüler mit Migrationshintergrund, die hier einen mittleren Schulabschluss und das Abitur schaffen, weiter zu erhöhen. Das sei eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur ein Netzwerk starker gesellschaftlicher Partner in Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region bewältigen könne.

Während des Messerundgangs nutzten die Gäste der Veranstaltung die Gelegenheit, sich mit konkreten Fragen z.B. über Inhalte und Abläufe von Integrationskursen und berufsbezogenen Deutschkursen zu informieren. Sie machten sich auch mit Fördermechanismen, Sprachniveaus oder beim Projekt IQ-Netzwerk mit der Anerkennung von Abschlüssen vertraut. Viele interessierten sich für die Möglichkeiten gezielter beruflicher Aus- und Weiterbildung, die arbeitsuchende zugewanderte Fachkräfte schnellstmöglich fit macht für unbesetzte Arbeitsplätze. Dabei gab es auch immer wieder Fragen und Erfahrungsaustausch zur interkulturellen Kommunikation und zu geeigneten Möglichkeiten, sie z.B. durch professionelle sozialpädagogische Begleitung und eine offene Firmenkultur positiv zu gestalten. Großes Interesse fand das Ausbildungsprojekt "Mobipro", das mit Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aktuell 30 junge Italiener/-innen und Spanier/-innen in enger Zusammenarbeit von bbw und regionalen Firmen zu einem Berufsabschluss bringt. Und auch der Stand des "Berliner Netzwerks für Ausbildung" war gut besucht, denn hier gibt es bemerkenswert gute Erfahrungen, z.B. auch bei der Vermittlung von Schülern mit Migrationshintergrund in betriebliche Ausbildung. Einige Projekte warfen auch Fragen auf, für die noch Lösungen nötig sind, z.B. zu Fördermöglichkeiten für berufsbegleitende Deutschkurse für bereits Beschäftigte.

Am Ende der Veranstaltung war deutlich: Es gibt bereits eine Reihe gelungener Ansätze zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit. Insgesamt haben Vorträge und Projekte aber auch deutlich gemacht, dass sie auch in Zukunft als Herausforderung betrachtet werden muss, die nur gemeinsam zu bewältigen sein wird. "Unser Ziel war es, dafür die wichtigsten Partner zusammenzubringen und uns über die besten Initiativen und Wege, über Qualifizierung zur Integration, auszutauschen. Das ist gelungen", resümierte Dr. Andreas Forner, Geschäftsführer des bbw.

TV.Berlin berichtete in seiner Abendsendung "Nachaufnahme" um 20 Uhr über die Veranstaltung: https://www.facebook.com/tv.berlin/app_212104595551052

Weiere Informationen auch unter: http://www.bbw-gruppe.de/informationen/thementage/zuwanderungstag.html und in der Pressemitteilung: http://www.bbw-gruppe.de/presse.html