Adios oder bis bald - 15 junge Spanier haben ihre Praktika in Berlin beendet

Nun kommen bei 15 jungen Spaniern zu den überwiegend guten Schul- und Studienabschlüssen oder zu abgeschlossenen Berufsausbildungen, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht haben, noch internationale Praktikumserfahrungen und ein Zertifikat aus Deutschland hinzu. Vor allem die ersten Berufserfahrungen aus deutschen Unternehmen sollen nach vielen vergeblichen Versuchen endlich helfen, auf dem heimischen oder auf dem Berliner Arbeitsmarkt den Berufseinstieg zu schaffen. Um die Chancen der ausnahmslos gut ausgebildeten jungen Arbeitsuchenden zwischen 25 und 30 Jahren auf Anstellung zu verbessern, haben die Bezirksregierung der spanischen Region Valladolid und der regionale Unternehmerverband CVE mit dem bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg ein gemeinsames "Transnationales Mobilitätsprojekt" aufgelegt. Es ermöglicht nun schon im zweiten Jahr jungen Spaniern Deutschkenntnisse zu erwerben und sich im Rahmen von Betriebspraktika in Berliner Unternehmen im erlernten Berufen auszuprobieren.

Dazu gab es durchaus spannende Berichte:
IT-Ingenieur Luis Alfonso und Programmierer Diego konnten sich bei Mobile Technologies mit speziellen Sicherheitsfragen des E-Commerce beschäftigen, die für den eigenen geplanten Online Shop wichtig sein werden. Einzelhandelskauffrau Eva wurde im Geschäft der Vögele GmbH in Schöneweide von der Warenpräsentation bis zu Rabattaktionen in alle Tätigkeiten eingebunden. "Das wird helfen für mein eigenes Geschäft", sagt sie. Hennar konnte im Architekturbüro Selle z.B. an einer neuen Fassadengestaltung der TU Berlin mitarbeiten und zeigte Fotos von sich und dem Team bei der Recherchearbeit. Die beiden Biologen Lara und Pablo durften im Leibnizinstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei zum Einfluss von Licht auf das Leben im Wasser forschen. Für sie steht schon fest, dass sie zurückkommen nach Berlin. Vielleicht klappt es sogar mit einem Promotionsstudium. Krankenpfleger Ruben wurde bei der Hauskrankenpflege Meißner und Walter überaus freundlich aufgenommen. Er weiß jetzt, dass er sich in Spanien beim Militär als Sanitäter bewerben will. Kfz-Mechaniker Oscar kann vielleicht sogar bei seinem Berliner Praktikumsunternehmen eine Stelle bekommen. Wenn die Koch Gruppe Automobile GmbH demnächst ihr neues Autohaus in Marzahn eröffnet, wäre er gern dabei.

Nach sieben Wochen in den Betrieben und intensivem Deutschunterricht, mit vielen Erlebnissen und wichtigen neuen Kontakten, könnte es mit dem Berufseinstieg jetzt tatsächlich besser klappen. Immerhin konnten aus der Vorjahresgruppe mehr als 50% der jungen Leute im Anschluss an ihr Praktikum einen passenden Arbeitsplatz in Spanien oder Deutschland finden. Darauf hoffen die Teilnehmer der diesjährigen Projektgruppe jedenfalls, die am 26. August 2016 auf unserem Campus in Berlin-Karlshorst von ihren Projektleitern verabschiedet wurden. Dazu gab's reichlich Glückwünsche und sogar Sekt. Schön, dass auch Frau Rosario Jiménez-Rodriguez von der spanischen Botschaft und ein Praktikumsfirmenvertreter, der CEOwner von MoTechno, Dr. Hanno Sponholz, zur Abschiedsrunde kommen konnten.

Wie im vergangenen Jahr boten dem "Transnationalen Mobilitätsprojekt" auch 2016 attraktive Berliner Unternehmen und Institutionen interessante Praktikumsplätze an, die weit überwiegend beeindruckende, sehr positive Erfahrungen ermöglichten. Ein großes Dankeschön an: das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, die Koch Gruppe Automobile AG, die Walter Automobiltechnik GmbH, die Charles Vögele GmbH, Mobile Technologies, das Architekturbüro Selle, das Novum Winters Hotel, das Park Plaza Wallstreet Berlin Hotel, lingua TV, die Apotheke Hackesches Quartier und die Häusliche Pflege Meißner und Walter.