Austausch zur beruflichen Bildung und Integration von Geflüchteten

Die berufliche Integration von Migranten ist für alle wichtigen Akteure des regionalen Bildungs- und Arbeitsmarktes derzeit ein Top-Thema. Deshalb stand es auch beim bbw Beirat für Bildungsdienstleistungen am 10. Oktober 2016 im Berliner Haus der Wirtschaft vorn auf der Tagesordnung. So ging es auch hier um aktuelle aufenthaltsrechtliche, aber auch arbeitsrechtliche und organisatorische Fragen zur Beschäftigung von und darum, was noch zu tun ist, wie Bildungs- und Beschäftigungsangebote aufeinander aufbauen, mit Förderinstrumenten zusammenwirken und welche ersten Erfahrungen Unternehmen bei der Qualifizierung, Beschäftigung und Integration von Flüchtlingen sammeln.

Dazu konnten das bbw und seine Wirtschaftspartner hochkarätige Gäste begrüßen: Bernd Becking, den derzeitigen Vertreter der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Berlin-Brandenburg, der aus der Perspektive des BAMF einen Überblick über aktuelle Fördermaßnahmen, ihren rechtlichen Rahmen und die Integrationssituation in Berlin und Brandenburg gab. Er und Oliver Kurz, Projektleiter Asyl / Flüchtlinge der Bundesarbeitsagentur vermittelten den Firmen dabei auch einen Eindruck von der Größe der Aufgabe, die Institutionen wie BAMF und Bundesarbeitsagentur inzwischen besser bewältigen könnten, als noch vor einem Jahr. Sie erörterten u.a. auch die Auswirkungen des neuen Integrations- und des Wohnraumzuweisungsgesetzes, die sowohl für die Geflüchteten, aber auch für die einstellungsbereiten Firmen mehr Planungssicherheit bieten könnten.

Viola Krzyzanowski, die Leiterin des Personalmanagements der Daimler AG im Werk Berlin stellte das Integrationsprojekt Brückenpraktikum für Geflüchtete bei Mercedes Benz vor, das inzwischen bereits in die zweite Runde gegangen ist. In der Diskussionsrunde schilderten die Vertreter der Beiratsunternehmen ihre Erfahrungen aus eigenen Projekten, Praktika und Ausbildung. Dabei zeigte sich, dass Sprachkenntnisse und Sozialverhalten neben dem fachlichen Know-how auf der einen Seite Hürden für die berufliche Integration von Geflüchteten sind, dass es auf der anderen Seite aber auch ablehnendes, inakzeptables Verhalten von Deutschen z.B. im öffentlichen Raum, in Berufsschulklassen usw. gibt, das zu Rückschlägen bei positiv angelaufenen Integrationsbemühungen von Unternehmen führt. Hier können die enge Zusammenarbeit und solche Treffen konkrete Hilfe bewirken, die in einem Fall nun schnell mit Unterstützung der Agentur für Arbeit, der Unternehmensverbände und Kammern organisiert werden kann.

Der bbw Beirat für Bildungsdienstleistungen ist daneben auch ein Gremium, bei dem das Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg seine Produkte, Ideen und Konzepte auf den Prüfstand stellt. Das diesjährige Herbsttreffen wurde deshalb auch genutzt, um den Vertretern von Firmen und UVB den Seminarkatalog für 2017 vorzustellen. Neben einer großen Anzahl von Seminarthemen zu Management und Persönlichkeit und erstmals auch Technik und Handwerk ist darin auch ein Seminar zum interkulturellen Training für die Zusammenarbeit mit Flüchtlingen enthalten. Dieses Seminar kann als offenes Seminar genutzt werden, dann nehmen Mitarbeiter von unterschiedlichen Firmen teil. Es ist aber auch als Firmenseminar oder Inhouseseminar von einzelnen Firmen buchbar.

Nähereszum laufenden und künftigen Seminarangebot: http://www.bbw-gruppe.de/bildungsangebote/seminare.html