"Die Arbeit hat mir von Anfang an Spaß gemacht, weil ich mein eigener Chef bin."
Guten Tag, Herr Kretkowski! Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Guten Tag! Ich heiße Dariusz Kretkowski, bin 36 Jahre alt, verheiratet und wohne in Frankfurt (Oder). Ursprünglich komme ich aus Polen, arbeite aber schon seit über 15 Jahren hier. Als ich noch in der Schule war, hatten wir mal ein Austauschprojekt mit Deutschland - so hat es sich ergeben, dass ich dann dauerhaft hier geblieben bin. Zunächst hatte ich eher kleine Anstellungen, irgendwann habe ich dann voll gearbeitet. Als dann die Familiengründung anstand, habe ich mich 2008 hier niedergelassen. Seit kurzem bin ich Hausmeister bei der Studentenverbindung "Corps Silesia Breslau zu Frankfurt (Oder)".
Wie hat sich die Zeit des Corona-Lockdowns für Sie ausgewirkt?
Eigentlich hatte ich persönlich keine großen Einschränkungen. Ich hatte in dieser Zeit meine Weiterbildung schon abgeschlossen, nur das Praktikum hier im Haus stand noch an - an die Praktikumsstelle bin ich gekommen, weil einer der bbw-Projektleiter, Hannes Mühlberg, hier Mitglied ist.
Dann ging es los mit Corona - eigentlich hätte ich mein Praktikum gar nicht antreten müssen, aber ich wollte meine Weiterbildung zu Ende bringen. Warum auch nicht? Ich hatte auch richtig Lust drauf, da ich ja schon lange beruflich nach etwas Anderem gesucht habe. Und danach ist es auch direkt zu einem Arbeitsverhältnis gekommen!
Warum haben Sie sich beruflich nach etwas Neuem umgesehen?
Ich habe vorher jahrelang im Sicherheitsdienst gearbeitet - Gebäude, Personenschutz, Geldtransport und so etwas. Hauptsächlich war ich Hausdetektiv in verschiedenen Läden. Nach einigen Jahren habe ich mich im Sicherheitsdienst einfach ausgebrannt gefühlt. Es war einfach nicht mehr meins. Ich hatte einige schwierige Fälle und bin sogar krank geworden - ich hab' mir einen Virus eingefangen, mit Intensivstation und allem. Dann habe mir gesagt "Nee, nach 15 Jahren will ich das nicht mehr machen."
Ich habe lange was Anderes gesucht - es war aber anfangs schwierig, etwas zu finden, denn die meisten Arbeitgeber wollen, dass du immer flexibel und mobil bist. Ich hatte beruflich auch fünf Jahre lang gependelt, und ich wollte das ständige Unterwegs-Sein nicht mehr. Ich habe Familie, das passte einfach nicht.
Dann kam auch noch ein Freizeitunfall hinzu. Ich war mit meiner Tochter Inline-Skates fahren, da bin ich umgefallen und habe mir das Handgelenk gebrochen - quer und längs, halbes Jahr raus. Dann bin ich zur Arbeitsagentur, und die haben mich dann zum bbw Ostbrandenburg für einen Motivationskurs geschickt - obwohl ich das eigentlich nicht gebraucht habe, denn ich wollte ja unbedingt wieder arbeiten. Tatsächlich bin ich beim Suchen schon vorher auf das bbw gestoßen. Und so bin ich dann auch auf die Weiterbildung als Hausmeister gekommen. Das hat mich angesprochen, da der Job sehr vielseitig ist - ich bin handwerklich begabt und habe auch immer gerne handwerklich gearbeitet, das passte also gut.
Wie ging es nach der Weiterbildung für Sie weiter?
Nach meinem Praktikum bin ich direkt in ein Arbeitsverhältnis gekommen. Das ist toll für mich. Die Arbeit hat mir von Anfang an Spaß gemacht, weil ich mein eigener Chef bin. Hier hab ich meine Ruhe, hier kommt keiner und quatscht mich an - außer die Jungs, wenn sie mal was brauchen oder so. Ansonsten ist hier niemand, der über mir steht und sagt "Mach dies" oder "Mach jenes" - ich bin hier mein eigener Herr und kann in Ruhe arbeiten. Das finde ich super.
Wie hat Sie die Weiterbildung auf Ihren jetzigen Job vorbereitet?
Sehr gut! Viele praktische Sachen, die ich jetzt brauche, hatte ich vorher einfach noch nicht gemacht - kleine Klempnerarbeiten zum Beispiel. Während der Weiterbildung haben wir überall mal reingeschaut: Trockenbau, Wände aufstellen, Malern, Tapezieren, Holzarbeiten - von allem ein bisschen. Die Dozenten vor Ort konnten mir viel beibringen, das fand ich toll.
Würden Sie sich nochmal für das bbw Ostbrandenburg und die Weiterbildung entscheiden?
Ja, definitiv. Es hat mir hier wirklich Spaß gemacht - die Dozenten und Mitarbeiter waren alle cool drauf. Deshalb wird meine Frau demnächst auch einen Deutschkurs über das bbw Ostbrandenburg absolvieren.