"Ich will als Führungskraft Vorbild sein und in meiner Rolle überzeugen"
Als Director und Mitglied der Geschäftsleitung einer erfolgreichen Lifestyle PR-Agentur ist Anne Fischer Kommunikationsprofi und Teamchefin. Hier, bei Schröder+Schömbs, sorgt sie mit ihren fast 40 Kolleginnen und Kollegen dafür, dass aus Produkten Marken werden. Hier fließen Ideen, Strategien und Konzepte in professionelles Kommunikationsdesign, das PR-Kampagnen aufmerksamkeitsstärker, Events angesagter, Content zielgruppenrelevanter macht. Die Liste der Referenzen ist beeindruckend: Sie enthält BMW Mini und Porsche, Gerolsteiner und Barcardi, Michalsky und Maybelline, Hardrock Café, Groupon und Telekom. Mit diesen und anderen großen Marken aus den Bereichen Fashion, Lifestyle, Sports und Entertainment stand Schröder+Schömbs 2017 in der Liste der 100 größten Agenturen Deutschlands. Das ist ein Verdienst des Teams, das hier den höchsten Stellenwert besitzt. Denn: "Das Team ist der Star", sagen Webseite und Führungskräfte.
Mit Teamcoaching frische Luft in den Kessel lassen - für kreativere Entwicklungsansätze
Weil auch diese PR-Agentur in Berlin-Mitte ein Raum ist, in dem kreative Gedanken regelmäßig aufeinanderprallen und dadurch hin und wieder einmal die Richtung wechseln müssen und hier Menschen zusammenarbeiten, die zwar gelernt haben professionell zu kommunizieren, deshalb aber nicht automatisch und jederzeit einfach und perfekt miteinander arbeiten können, leistet sich die Agentur ein Teamcoaching. Teamcoach Hilde Böcher von "RUBIKON und weiter" begleitet seitdem Führungskräfte und Mitarbeiter*innen. Ein Coaching fürs gesamte Team lässt frische Luft in den Kessel. Das braucht jedes Kreativzentrum von Zeit zu Zeit. "Natürlich denkt man vorher immer, man weiß schon viel darüber, wie alle ticken. Denn wir PR-Leute müssen selbstverständlich eine Menge von Psychologie und Marketing verstehen, z. B. um echte von Pseudotrends zu unterscheiden oder Kaufentscheidungen zu motivieren. Aber, da gucken wir zuerst auf andere. Beim Coaching gucken wir nur auf uns selbst. Das ist etwas anderes. Das ist viel sensibler. Man muss es wollen, seine ganze Persönlichkeit einbringen und sich Zeit nehmen", sagt Anne Fischer. Da es in der Agentur nur flache Hierarchien gibt, das Team mit dem Erfolg der Agentur gewachsen ist und bisher niemand ganz gezielt für Personalentwicklung zuständig ist, haben die Geschäftsführer Herbert Schmitz und Michael Hetzinger das Teamcoaching initiiert und sind mit ihrem Team mutig in den Prozess gegangen. Ziel ist, dass sich alle gemeinsam weiterentwickeln und sich die Agentur zukunftsfähig aufstellt. Die geplante Umstrukturierung soll sinnvoll gestaltet und dabei ganz bewusst auf Entwicklungschancen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geachtet werden. Deshalb ist viel in Bewegung. Für Anne Fischer war das die erste Erfahrung als Coachee und der Anstoß, das Coachen unbedingt selbst lernen zu wollen.
Coachingerfahrungen helfen mit, Arbeitssituationen und Konflikte konstruktiver anzugehen
Sie erinnert sich: "Als der Teamcoach anfangs mit uns auf unseren Agentur-Kosmos geschaut hat - vor allem auf die Konflikte und die Prozesse die nicht ganz rund gelaufen sind, war ich fasziniert von der Coachingmethodik. Die Fragen, verschiedene Übungen, Aufstellungen haben uns klar gemacht, wo wir im wahrsten Sinne des Wortes stehen, wie nah neben wem und auch, neben wem nicht. Man wird vom Coach dazu gebracht, besser wahrzunehmen, wie leicht oder schwer es fällt, jemandem Wertschätzung zu geben. Jeder weiß, wie wichtig diese Fähigkeit ist und, was sie im Arbeitsprozess freisetzen kann. Da sollte es eigentlich nicht schwer sein, zumal sie sich jeder, egal in welcher Position, wünscht. Sich dabei auf beiden Seiten selbst zu beobachten, hat jedem von uns erstaunliche Einsichten gebracht." Und da sind natürlich auch die typischen Situationen zur Sprache gekommen, die jedes Team kennt, in jedem Umfeld. Sie können zu Konflikten wachsen, bleiben im allgemeinen Alltagsstress häufig ungelöst, fressen auf Dauer aber so viel Energie, dass es sich lohnt, sie aufzugreifen. Wenn beispielsweise eine teaminterne Deadline überschritten ist, ein wichtiger Termin droht, nicht eingehaltenen werden zu können, ist das purer Teamstress. Bei genauem Hinsehen, und das ist ihr im Coachingprozessnoch klarer geworden, kann man Konflikte auch als Führungsaufgabe sehen. Klar, hat vielleicht jemand irgendwo bei der Projektabwicklung nicht die richtige Priorität gesetzt oder, es sind extern Dinge hinzugekommen, die unplanbar passieren. Als Führungskraft kann man dann den Druck erhöhen oder sich besser fragen: Kann ich meinen Kollegen oder meine Kollegin an der einen oder anderen Stelle besser begleiten? Wo braucht er oder sie vielleicht mehr Raum oder mehr Unterstützung? Fürs Klima und das Ergebnis ist die zweite Variante immer die bessere. "Mit den richtigen Fragen setzt ein guter Coach das Nachdenken in Gang, was der eigene Part an einer Problemlösung sein könnte, damit alle daraus lernen. Das ist das Wichtige", sagt sie. "Wir wissen jetzt viel besser, wo die Stellschrauben sind. Ich denke, es ist so, wie unser Teamcoach gesagt hat: Mit Coachingwissen und -erfahrung werden wir künftig anders in den Teamalltag, aber vor allem in Konfliktsituationen gehen, sie anders wahrnehmen und steuern", ist Anne Fischer überzeugt.
Jeder ist Teil des Systems, aber mit unterschiedlicher Gestaltungskraft
Im Teamcoaching haben alle erlebt, dass sie Teil eines speziellen Systems sind, in dem feste und lose Regeln gelten, in dem jeder mehrere Rollen, mit unterschiedlicher Gestaltungskraft einnimmt. "Uns ist noch bewusster geworden, dass alle Teammitglieder das 'neue Betriebssystem‛ der Agentur ausmachen, es aktiv mitgestalten müssen und jeder Veränderungen anstoßen kann, wenn sie nötig sind. Dabei geht es uns um eine funktionierende Selbstorganisation. Das ist das Entscheidende. Als Führungskraft bin ich für mein Team dennoch in einer Vorbildrolle und habe gemeinsam mit den anderen Führungskräften die Verantwortung und die Möglichkeit, z. B. Arbeitsbedingungen mit zu verändern - und zwar nicht durch neue Regelungen, sondern viel charmanter: Durch Haltung und eigenes Verhalten. Das hat mich dazu gebracht, zu recherchieren, wo man mehr übers Coachen lernen kann", erklärt sie. "Letztlich will ich als Führungskraft Vorbild sein und in dieser Rolle überzeugen. Gute Führung hat nun mal etwas mit Führungsstärke als positive Qualität zu tun und, deshalb wollte ich wissen, wie man sie erreicht."
Systemischer Business Coach auf wissenschaftlicher Basis und sehr praxisbezogen
Dass sie auf die Ausbildung zum "Systemischen Business Coach" beim bbw gestoßen ist, hat vor allem mit der wissenschaftlichen Basis und dem strikten Praxisansatz dieser Ausbildung zu tun. Denn das hat sie gesucht und das bieten nachweislich und offiziell anerkannt nur wenige der bundesweit rund 300 Institutionen, die Business Coachs ausbilden. Also hat sie sich im Oktober 2018 angemeldet und parallel zum Teamcoaching am Arbeitsplatz sechs Module und ein Prüfungsmodul gebucht, in dem sie monatlich jeweils einmal freitags und samstags von 9-18 Uhr in einer kleinen Gruppe von angehenden oder schon etablierten Führungskräften Coachingmethoden für den Arbeitsalltag gelernt und trainiert hat. "Das war eine Investition, die sich auszahlt. Und die Zeit in der Gruppe möchte ich nicht missen. Vor allem die Gespräche, die Beispiele und Erfahrungen aus den Unternehmen und Branchen, die wir gemeinsam analysiert und bearbeitet haben, waren ein Gewinn. Weil man als Coach lernt, bewusst andere Perspektiven einzunehmen und dadurch Situationen und Entwicklungen nicht wie bisher reflektiert, weil man z. B. lernt, seine Haltung nicht nur an Sachzielen auszurichten, sondern immer auch die Kollegen im Prozess zu sehen, kommt man zu besseren Entscheidungen. Das ist immer faszinierend, manchmal schmerzhaft, kann aber auch, wie in diesem Kurs, richtig Spaß machen", sagt Anne Fischer. Sie fragt sich heute öfter als vor ihrer Ausbildung, wie sie ihren Kollegen helfen kann und wie sie als Taktgeberin den Takt anschlagen soll, wann es sinnvoll ist, mehr Freiraum zu geben, wann enger an Vorgaben zu binden. Dafür das richtige Maß zu finden, ist ihr wichtiger geworden.
"Es fällt auch den Kollegen auf, dass ich viel mehr frage, das ist natürlich kein coachen, aber es zeigt ihnen meine Aufmerksamkeit", sagt sie lachend.
Beratung und Coaching - zwei unterschiedliche Ansätze und Rollen
Am Anfang ihrer Ausbildung als "Systemischer Business Coach" war sie sich gar nicht sicher, ob das Coachen wirklich das ist, was sie will und, ob es für die Agentur überhaupt sinnvoll sein würde, erinnert sie sich. Denn, nach draußen, geschäftlich, ist Anne Fischer vor allem Beraterin. Das ist ihre Rolle im Kundengespräch. Nicht die des Coachs. Kundenwünsche und -zielvorstellungen müssen zwar auch gezielt erfragt werden, aber normalerweise nicht, um den Kunden über sich selbst zu erhellen, sondern vor allem, um alle Fakten zusammenzutragen, die die Agentur braucht, um sich ein Bild, von seinem Produkt, den Märkten, Zielen und Vorstellungen zu machen. Und bis der Auftrag steht und umgesetzt ist, kommt es in dieser Beziehung mehr auf das Marketing Know-how zur Markenführung, Kommunikationsstärke und Inspiration an. "Aber auch das genauere Zuhören, das zielgerichtete Fragenstellen, genau Formulieren, nicht zu früh Schlussfolgerungen ziehen, sondern Nachhaken - was zu den wichtigsten Kommunikationstechniken gehört, setze ich hier ein. Das hilft natürlich immer. Auch in Beratungsgesprächen", weiß sie aus ihren inzwischen mehr als 15 Jahren in verschiedenen Agenturjobs. Dabei ist sie nicht auf diese Rolle festgelegt: "Im Gegenteil, was ich methodisch als Führungskraft und vor allem über mich selbst gelernt habe, ist durchaus skalierbar. Ich wechsele die Rollen, wo es rforderlich und sinnvoll ist. Das trainiere ich noch, aber es
gelingt mir immer besser."
Coachingtools und -methoden - wirksame Instrumente für eine neue Führungsqualität
Längst ist sie davon überzeugt, dass es gut war, sich auf das Experiment gecoacht zu werden und es selbst zu lernen, einzulassen. Es hat vor allem sie selbst verändert, wie es ihr Trainer und Lehrcoach Dr. Thomas Koditek der Gruppe zu Beginn des Kurses prophezeit hatte: "Wer Business Coach werden will, hat auf jeden Fall schon eine entscheidende Erkenntnis gewonnen: Er oder sie weiß, dass es für Führungskräfte zuallererst darauf ankommt, sich selbst weiterzuentwickeln. Sie können erst dann in ihrem Team mehr erreichen, wenn sie selbst als Vorbild wirken. Das Rüstzeug dafür bekommen sie bei uns. Sogar betriebswirtschaftlich steht außer Zweifel, dass es wettbewerbsentscheidend für Unternehmen ist, wie erfolgreich Führungskräfte ihre Mannschaft motivieren können - z. B. auch an ungeliebten Aufgaben oder fremden Ideen engagiert und wertschätzend zusammen zu arbeiten und Konflikte gemeinsam sozialverträglich zu lösen. Das ist erstrecht unter den Anforderungen der Digitalisierung, von Diversität, Zeitdruck und knappen Ressourcen eine echte Herausforderung. Wie man es mit Wertschätzung und Vorbildfunktion trotzdem schaffen kann, dafür vermitteln wir Führungskräften eine Reihe von wissenschaftlich begründeten und umfangreich erprobten Methoden und Tools. Es freut mich zu sehen, dass immer mehr Führungskräfte und Unternehmen die Vorteile einer guten Personalführung und Talentförderung durch Coaching für sich erkennen."
Coach-Ausbildung von exklusiven Lehrcoachs und Trainern mit Top-Führungserfahrung
Dr. Koditek, der Direktor des Instituts für Organisation und Management der Internationalen Akademie (INA), hat im bbw in fast 10 Jahren rund 150 engagierte Führungskräfte zu "Systemischen Business Coachs" ausgebildet. Sie sind in Unternehmen aller Größenordnungen bundesweit tätig. Die Stiftung Warentest hat die Ausbildung verdeckt getestet und sagt: "Diese Ausbildung hält, was sie verspricht." Die European Coaching Association (ECA), der älteste und renommierteste Coaching Verband in Deutschland, hat sie zertifiziert und der TÜV Austria ermöglicht Absolvent*innen ein weltweit gültiges Personenzertifikat als sachverständiger Coach nach DIN ISO 9001 und DIN ISO 29990 sowie DIN En ISO/IEC 17024. Diese drei Qualitätsnachweise im Paket sind ein Alleinstellungsmerkmal für die Coach-Ausbildung. Dr. Koditeks jahrelange Erfahrungen als Coach in DAX-notierten Unternehmen sind ebenso Grundlage für seine Lehrtätigkeit wie seine ECA-Lizenzen im Expert-Level als ECA Lehrcoach und ECA Management Executive Coach. INA und bbw arbeiten ausschließlich mit Trainern und Trainerinnen, Dozenten und Dozentinnen, die selbst über umfangreiche Führungserfahrung in Top-Managements, vielfach in international tätigen Konzernen, verfügen.