Im Team geplant, gesägt, gestrickt, bemalt

In knapp sechs Monaten haben in einer unserer Werkstätten in Frankfurt (Oder) zehn Frauen und Männer, aus dem Kreativ-Projekt für Langzeitarbeitslose (MAE) aus Ostbrandenburg viele Stunden geplant, gesägt, geklebt und gehämmert, gestrickt und gemalt - bis aus ihrer Idee, ein Puppenhaus zu bauen, ein wunderschönes Exemplar geworden ist.

Dafür waren große Ausdauer, Liebe fürs Detail und echte Teamarbeit nötig. Auch die Materialbestellung un d -abrechnung, sogar den Transport ihres Spielhauses zu den Flüchtlingskindern haben sie selbstständig organisiert und bewältigt. "Darauf können sie stolz sein. Für viele unserer Teilnehmer ist es ein schönes Erlebnis, nach teilweise langer Arbeitsuche wieder mit anderen gemeinsam an einem sinnvollen Projekt zu arbeiten und seine eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch mal etwas auszuprobieren", sagt Christine Krause, die schon viele solcher Gruppen begleitet und ganz nach Bedarf fachlich angeleitet hat.

Die MAEs am bbw Bildungszentrum Ostbrandenburg sind vom Jobcenter Frankfurt (Oder) geförderte Angebote für Menschen, die teilweise schon viele Jahre arbeitslos sind und nach immer wieder gescheiterten Versuchen, einen regulären Arbeitsplatz zu finden, hier die Chance erhalten, handwerkliche Techniken zu erlernen und in der Gruppe eine Idee für ein kleines Produkt zu entwickeln und sie von Anfang bis Ende umzusetzen. "Das ist für sie eine kaum zu ermessende Leistung. Und für jeden Einzelnen ein großer Gewinn, dabei zu sein. Wenn es erst einmal eine Idee gibt, wird meist lange an der Umsetzung geplant, der Materialverbrauch überschlagen, die Werkzeuge ausgewählt. Auch das Preise recherchieren und Material beschaffen gehört dazu. Das ist ein aufwendiger Prozess, bis es endlich mit den praktischen Arbeiten losgehen kann. Aber wenn sie dann einmal anfangen, sind sie meist auch nicht mehr zu stoppen", ergänzt Frau Krause. So entsteht i
nzwischen Puppenhaus Nr. 2. Und so haben schon MAE-Gruppen für unser Kinderfest hier im Haus Weihnachtssterne ausgesägt, Weihnachtsschmuck hergestellt, der auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt für wohltätige Zwecke verkauft werden konnte. Eine Gruppe häkelt und strickt in diesen Wochen Babydecken und Babykleidung. Der Empfänger soll noch nicht verraten werden, aber fest steht: Es ist alles für bedürftige Menschen und wird zum Vorteil gemeinnütziger Einrichtungen verkauft bzw. verschenkt."