Besuch im Berliner Netzwerk für Ausbildung - dieses Mal aus Kirgisistan
Mitten in der wie immer aufregenden Anfangsphase des neuen Projektjahrs, in der unsere Projektmitarbeiter die Schulen besuchen, um 1.000 Schülerinnen und Schüler für die Projektarbeit zu begeistern, gab esheute den ersten internationalen Besuch.
Organisiert von der European Youth Press (EYP), die ein enger Partner des Kinder- und Jugendparlaments Charlottenburg-Wilmersdorf ist, kam am 14. September 2018 die junge kirgisische Projektleiterin eines großen Jugendhilfeträgers, Aitilek Kanybekova, in unsere Charlottenburger BNA-Koordinierungsstelle, um sich hier über das duale Ausbildungssystem in Deutschland, das Berliner Netzwerk für Ausbildung und seine Arbeit für die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern zu informieren. Aitilek Kanybekova kommt aus Kirgisistan, einem, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung, sehr armen und zusätzlich im Ausland hoch verschuldeten zentralasiatischen Land, in dem ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt. Weil sich das ändern soll, engagiert sie sich in ihrer Heimat zusammen mit ihrem Team dafür, insbesondere benachteiligte Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren durch verschiedene Projekte und Freizeitaktivitäten zu fördern. Sie sollen einen Beruf erlernen und eine Beschäftigung aufnehmen können, die ihre Familien ernährt und das relativ rohstoffarme Land der einstigen Sowjetunion in die Lage versetzten, seine Wirtschaftsleistung künftig noch deutlicher zu verbessern. Aitileks Einrichtung unterstützt die jungen Leute dabei, dafür wichtige persönliche Kompetenzen zu entwickeln und sich nötige zusätzliche fachliche Kenntnisse anzueignen. Daneben ist sie auch aktiv im Bereich der Berufsorientierung und Beschäftigungsförderung - denn die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen wird in Kirgisistan trotz relativ niedriger 8 % Gesamt-Arbeitslosigkeit, als hoch empfunden.
Im Rahmen einer fünftägigen Bildungsreise durch Deutschland hat sich Aitilek in Dresden, Potsdam und eben auch in Berlin verschiedene Jugendprojekte angesehen und viele neue Eindrücke mitgenommen. Am Berliner Netzwerk für Ausbildung hat ihr besonders die wirtschaftsnahe Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen gefallen. Das besondere Engagement der Projektmitarbeiter in der Berufsorientierungsarbeit mit den Schülerinnen und Schülern hat sie sehr beeindruckt. So etwas wünscht sie sich auch für ihr Land. Junge Menschen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten, sie zu informieren und ihnen Zugang zu Unternehmen zu ermöglichen, damit sie eine gute Berufswahlentscheidung treffen können, ist inzwischen auch ein zentrales Thema der Bildungspolitik in Aitileks Heimat. Aitilek war zum ersten Mal in Deutschland und hat ihren Besuch sehr genossen. Wir wünschen ihr, dass sie für ihre Arbeit in Kirgisistan viele neue Impulse mitnehmen konnte und bedanken uns für ihren Besuch. Sie wurde begleitet von Martin Maska, einem Projektkoordinator der EYP.