Internationaler Besuch im "Berliner Netzwerk für Ausbildung" - Journalisten aus Ägypten

Besonders aus Ländern, die keine betriebliche Berufsausbildung kennen und sie als einen der großen Erfolgsfaktoren für die Wirtschaftskraft der deutschen Unternehmen sehen, kommen gern Delegationen ins bbw und ins "Berliner Netzwerk für Ausbildung".Dieses Mal waren es Journalisten aus Ägypten, die wissen wollten, wie die Ausbildung hier organisiert ist, welche verschiedenen Möglichkeiten es für Schulabgänger*innen gibt, wie die hohen Ausbildungsstandards zwischen Unternehmenspraxis und Berufsschule umgesetzt und gesichert werden können und vor allem, wie junge Menschen über die Berufe informiertund auf die Ausbildung vorbereitet werden. Besonders überrascht waren sie zu hören, dass es in Deutschland mehr als 350 anerkannte Ausbildungsberufe gibt und, dass es große staatliche und wirtschaftliche Anstrengungen gibt, die Schülerinnen und Schüler schon in der Schulzeit für eine betriebliche Ausbildungen zu gewinnen, weil sie hervorragende Perspektiven bieten.

Welche Rolle in diesem Prozess das "Berliner Netzwerk für Ausbildung" spielt und wie es seit 15 Jahren in Berlin eine immer größere Anzahl von Jugendlichen auf die Berufswahl vorbereitet, sie für die Bewerbung fit macht und durch den Bewerbungsprozess begleitet, fanden die ausländischen Gäste besonders interessant. Das nordafrikanische Land hat ein enormes Potential an künftigen Fachkräften - allein schonaufgrund seiner großen Bevölkerungsanzahl. Eswill die Qualität der Fachkräftequalifizierung verbessern, investiert deshalb viel in die berufliche Aus- und Weiterbildung, hat aber Schwierigkeiten mit der Steuerung des großen Berufsbildungs- und Beschäftigungssystems. Um dafür Anregungen und gute Beispiele zu finden, reiste die Delegation vonJournalisten, diein ihrer Heimat in unterschiedlichen Medien tätig sind,über das Bonner Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ) nach Berlin und besuchte das "Berliner Netzwerk für Ausbildung".

Hier erfuhren sie von den Anstrengungen, die das BNA unternimmt, um Jugendliche zu unterstützen, die oft nicht beim ersten Anlauf oder aus eigener Kraft einen Ausbildungsplatz erhalten. So berichtete das BNA darüber, dass viele Schulabgänger trotz der Vielzahl angebotener Ausbildungsplätze in der Hauptstadtregion keinen Plan für ihre Zeit nach der Schule haben, der Schulabschluss nicht der beste ist oder in ihrem sozialen Umfeld kaum Ansprechpartner vorhanden sind, die Rat zum Thema Beruf und Ausbildung geben könnten oder nicht wissen, wie man einen Lebenslauf oder eine gute Bewerbung schreibt. So erzählten die Kolleg*innen über ihr Netzwerk aus etwa 300 ausbildungsbereiten Berliner Unternehmen, die Zusammenarbeit mit rund 60 Schulen, von den Info-Veranstaltungen mit den Betrieben, den Azubi-Castings, Betriebsbesuchen, Probearbeitstagen, Praktika und davon, dass sie es 2018 geschafft haben, von den rund 1000 jungen Berliner Schüler*innen des 10. Schuljahres mehr als jeden vierten in eine betriebliche (duale) Ausbildung vermitteln konnten. Dazu kamen 61, die eine vollschulische Ausbildung begonnen haben und viele, die für ein Jahr in die integrierte Berufsausbildungs-Vorbereitung (iBA) gegangen sind, um fachlichen und persönlichen Kompetenzen noch zu verbessern und danach größere Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu erhalten.

Das BNA ermöglicht die Berufsorientierung und Begleitung für aktuell ca. 1.000 der jungen Leute über ein ganzes Schuljahr - von derzeit drei Berliner Standorten (Berlin-Charlottenburg, Berlin-Marzahn und Berlin-Adlershof, wo seit diesem Jahr auch die Koordinierungsstelle sitzt). So entstehen viele Vertrauensverhältnisse zwischen Berater / Coach und den jungen Leuten - als wichtige Basis für eigene Schritte.

Nähere Informationen über das Projekt: https://www.bbw-gruppe.de/ueber-uns/projekte/bna-berliner-netzwerk-fuer-ausbildung.html