15.02.2018

PRESSE-MITTEILUNG: Mehr Ausbildung braucht das Land - aber wie?

Mindestens 100 Ausbildungsplätzte sollen im Land bis Ende August 2020 durch das Projekt besetzt werden. Mit diesem Ziel ist die KAUSA Servicestelle Brandenburg angetreten. Aber wie können junge Leute auch für Berufe gewonnen werden, die auf den ersten Blick wenig attraktiv erscheinen? Was ist zu tun, wenn Ausbildung zusätzlich bedeutet, dass zwischen Wohnen, Arbeiten und Lernen mehrere Kilometer Landstraße liegen? Und wie machen wir aus ausbildungswilligen jungen Leuten "passende Bewerber"? Erst recht, wenn sie nicht aus der ersten Reihe antreten, nicht die besten Noten haben, einen Migrations- oder sogar einen Fluchthintergrund mitbringen. Was, wenn sie wenig über Berufe wissen und nicht nur sprachlich viel Unterstützung brauchen? Über welche Kompetenzlücken können Unternehmen, die sich schon heute auf das Thema Arbeit 4.0 einstellen müssen, hinwegkommen, über welche nicht? Passen die Bewerbungsverfahren überhaupt auf Geflüchtete? Welche Hilfen sind möglich?

Viele Antworten, Ideen und verschiedene Blickwinkel lieferten die Redner*Innen und Teilnehmer*Innen einer interessanten Podiumsdiskussion, aber auch die 100 Gäste aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Wirtschaft und Bildung bei der offiziellen Auftaktveranstaltung der KAUSA Servicestelle Brandenburg, am 15.02.2018 im Cottbuser Stadthaus. So diskutierte nach der Begrüßungsrede der Dezernentin und Sachgebietsleiterin für Jugend Kultur und Soziales, Maren Dieckmann, die den Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch, vertrat und den Impulsreferaten von Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin "Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen" aus dem Bundesbildungsministerium und der Staatssekretärin aus dem brandenburgischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Almuth Hartwig-Tiedt, eine hochkarätige Runde. Die Moderatorin, Dr. Anne von Oswald von der Fachstelle Migration, Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung, führte die Diskussion mit Staatssekretärin Hartwig-Tiedt, den beiden Vertretern der Projektinitiatoren, Christian Hoßbach, Vorsitzender des Bezirks Berlin-Brandenburg des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände (UVB), Bernd Becking, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und der Pflegedirektorin des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums, Andrea Stewig-Nitschke. Das Publikum brachte dazu wichtige Erfahrungen, Hinweise und Fragen ein.

Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin
"Berufliche Bildung; Lebenslanges Lernen" im Bundesministerium für Bildung und Forschung: "Die Ausweitung von regionalen Servicestellen auf Landesstellen ist aus unserer Sicht wichtig, um ein effektives Netzwerk aller Akteure im Bereich der Beratung und Betreuung von Migranten und Geflüchteten aufzubauen. Das Land Brandenburg spielt hierbei in mehrfacher Hinsicht eine Vorreiterrolle: Zum einen ist sie eine der ersten Landesstellen überhaupt und kann somit wertvolle Erfahrungen sammeln. ... Von diesen Erfahrungen können und sollen andere Landesstellen profitieren, die in Zukunft noch hinzukommen werden. Zum anderen bietet das Land Brandenburg eine Heimat für KAUSA in den neuen Bundesländern. ... Hier ist es erheblich schwieriger für neu ankommende Geflüchtete, Anschluss und damit auch Orientierung in einem fremden Land zu finden. Das muss auch KAUSA berücksichtigen. Ich freue mich deswegen ganz besonders, dass wir nun auch in Brandenburg eine KAUSA-Landesstelle haben."

Almuth Hartwig-Tiedt, Staatssekretärin im brandenburgischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie:
"Mit der KAUSA Servicestelle Brandenburg schafft das Land eine wichtige Schnittstelle zwischen den jungen Geflüchteten und den vorrangig kleinen und mittelständischen Unternehmen, für die es immer schwieriger wird, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Davon profitieren nicht nur die Betriebe in den städtischen Ballungszentren, sondern auch die auf dem Land. Wenn es der Servicestelle gelingt, die Akteure der beruflichen Bildung in Brandenburg zu vernetzen, kann dies für die Fachkräftesicherung und für junge Geflüchtete eine echte Erfolgsgeschichte werden."

Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg:
"Weniger Übergangssystem, mehr betriebliche Ausbildung gilt auch bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Hierfür sind professionelle Unterstützungsangebote für die beteiligten Akteure ein wichtiger Baustein."

Alexander Schirp, Geschäftsführer der UVB Berlin-Brandenburg:
"Mit der KAUSA Servicestelle Brandenburg schafft das Land eine wichtige Schnittstelle zwischen den jungen Geflüchteten und den vorrangig kleinen und mittelständischen Unternehmen, für die es immer schwieriger wird, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Davon profitieren nicht nur die Betriebe in den städtischen Ballungszentren, sondern auch die auf dem Land. Wenn es der Servicestelle gelingt, die Akteure der beruflichen Bildung in Brandenburg zu vernetzen, kann dies für die Fachkräftesicherung und für junge Geflüchtete eine echte Erfolgsgeschichte werden."

Charlotte Kruhøffer, Projektleiterin der KAUSA Servicestelle Brandenburg:
"Die Aufbauphase des Projekts ist abgeschlossen. Wir haben ein arbeitsfähiges internationales Beraterteam, das für die jungen Leute, ihre Eltern und für die Unternehmen verlässliche Informationen bereithält. Wir begleiten die Jugendlichen, die jungen Erwachsenen und die Firmen, um für Passgenauigkeit bei der Besetzung von Ausbildungsstellen zu sorgen. Nur so können die betriebliche Ausbildung gelingen und teure Ausbildungsabbrüche vermieden werden. Dabei wollen wir uns mit bestehenden Angeboten verzahnen. Unsere Auftaktveranstaltung heute war deshalb ein wichtiges Signal an alle potentiellen Partner im Land Brandenburg, mit denen wir eng zusammenarbeiten wollen."

KAUSA ist die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration und Teil des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER beim Bundesinstitut für Berufsbildung. Die KAUSA Servicestelle Brandenburg wird gefördert als JOBSTARTER plus-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sie wird kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg. Mehr Informationen zum Projekt:
www.kausa-brandenburg.de (ab Mitte Februar 2018)
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Der ARBEIT UND LEBEN - DGB/VHS, Berlin-Brandenburg Landesgemeinschaft e.V. arbeitet unter dem Dach ihrer Träger, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Volkshochschulverbundes. Der Verein sieht sich als Bildungs-partner für deren Mitgliedsorganisationen auf Landesebene der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung verpflichtet. ARBEIT UND LEBEN hat seinen Sitz in Berlin. Die Bildungsinstitution erreicht jährlich tausende Jugendliche und Erwachsene aller Altersstufen mit ihren Angeboten und vielfältigen Projektaktivitäten. Der ARBEIT UND LEBEN DGB/VHS e.V., Berlin-Brandenburg ist Mitinitiator und Konsortialführer im Projekt KAUSA Servicestelle Brandenburg, in dem er neben der bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH die Trägerschaft übernommen hat. www.berlin.arbeitundleben.de

Das bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburgist eine gemeinnützig tätige Unternehmensgruppe. An der Seite der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) entwickelt das bbw Fach- und Führungskräfte für die regionale Wirtschaft. Mit vielfältigen Aus-, Weiterbildungs- und Studienangeboten ist die bbw Gruppe ihr professioneller Bildungspartner auf allen Niveaustufen beruflicher Bildung. Die bbw Gruppe ist mit aktuell ca. 30 Standorten in die Region präsent. Zum bbw gehört auch die inzwischen größte private, staatlich anerkannte Hochschule mit Wurzeln und Sitz in Berlin, die bbw Hochschule. Als Konsortialpartner des ARBEIT UND LEBEN - DGB/VHS Berlin-Brandenburg e.V. im Projekt KAUSA Servicestelle Brandenburg arbeitet die bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH mit. www.bbw-gruppe.de


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