bbw stellt ausländischer Regierungsdelegation Projekte dualer Ausbildung vor

Im Rahmen eines Besuchsprogramms der Bundesregierung, zu dem die deutschen Botschaften und Generalkonsulate dieses Mal Experten und Multiplikatoren zum Thema "Duale Ausbildung" aus Osteuropa, Asien, Afrika und Lateinamerika eingeladen hatten, empfing am 3.12.2014 das bbw zu einer Informationsveranstaltung mit Erfahrungsaustausch und Diskussion.

Weil das deutsche duale Ausbildungssystem international als vorbildlich und nachahmenswert gilt, bekam das bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg die Gelegenheit, den Mitgliedern der Delegation aus 21 Bildungsstrategen, Vertretern von Wirtschafts-, Bildungsministerien und Universitäten sowie Fachjournalisten, das bbw als Bildungspartner der regionalen Wirtschaft zu präsentieren und eine Auswahl seiner Erfolgsprojekte zur Berufsorientierung und Ausbildung vorzustellen. Dabei ging es vor allem um die Rolle der Unternehmen im dualen Ausbildungssystem, Erfolgsfaktoren für die Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, um Kooperationsmodelle auf kommunaler oder Landesebene sowie Finanzierungs- und Förderungskonzepte für gelungene Ausbildungssenarien.

Das bbw präsentierte seinen Gästen drei Projekte: Das " Berliner Neztwerk für Ausbildung" (BNA), dessen Arbeit in der Projektlaufzeit von der bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung koordiniert wird und im Auftrag von und gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie die Arbeitsagentur läuft. Als Kooperationsprojekt von mehr als 300 Firmen und rund 60 Schulen, das auch von den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg unterstützt wird, beeindruckte hier vor allem die gelungene Zusammenführung von Unternehmen und Jugendlichen, die ohne Unterstützung des Projektes kaum Chancen auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz hätten.

Auch die Vorstellung des LiGA-Projekts, eines lokalen Gemeinschaftsprojekts von Jobcenter, Jugendamt, Kammern und lokalen Bildungsinstitutionen des Berliner Bezirks Lichtenberg, dessen Projektleitung bei der bbw Akademie liegt, wurde mit großem Interesse aufgenommen. Auch hier sind es die Nähe zur Wirtschaft und die enge Zusammenarbeit der Institutionen im Interesse der Jugendlichen, die als entscheidende Erfolgsfaktoren gelten. Nur auf dieser Grundlage konnten die Projektakteure in den vergangenenneun Jahren mehr als 280 Jugendliche trotz mehrheitlich schwieriger Ausgangspositionen mit sozialpädagogischer Unterstützung und großem Engagement erfolgreichauf die Berufsabschlussprüfungen und den Einstieg in den Beruf vorbereiten.

Auf großes Interesse der Delegation stieß ebenso die Präsentation des " bbw Zukunftsprojekts China". Hier werden junge Chinesen nach deutschen und bbw Ausbildungsstandards von bbw Ausbildern für deutsche Unternehmen des chinesischen Marktes ausgebildet. Parallel dazu bildet das bbw in China künftig auch chinesische Trainer aus, die später die praxisnahe Ausbildung übernehmen können.

Die Erfahrungen und Konzepte für wirtschaftsnahe Ausbildung, die im bbw und seinen Projekten eine maßgebliche Rolle spielen, wurden insgesamt interessiert und positiv aufgenommen, das zeigte die anschließende Frage- und Diskussionsrunde. In vielen Ländern, aus denen Mitglieder in der Delegation waren, geht es um die Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit und effektive Berufsausbildung, für die die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen und Wirtschaft als entscheidend betrachtet wird.

"Wir haben in Uruguay ein Ausbildungssystem, dass es nicht schafft, genug und die passenden Fachkräfte für die Unternehmen auszubilden. Ich möchte an meiner Universität ein Projekt nach dualem System für die Ausbildung von jungen Fachkräften für den Bereich der Erneuerbaren Energien mit deutschen Partnerunternehmen starten. Dafür könnte das bbw Projekt in China ein gutes Modell sein." sagte Pablo Michele Denis, Direktor Operationes e Innovacion (UTEC) aus Montevideo.

"Wie man Unternehmen motiviert, mit Schulen und Ausbildungseinrichtungen zusammenzuarbeiten, das kann man in Deutschland lernen. Staat, Schulen und Betriebe müssen kooperieren, damit Berufsausbildung erfolgreich funktioniert. Wir haben in Weißrussland dieselben demografischen Probleme wie hier in Deutschland, deshalb müssen wir handeln. Konzepte gibt es schon viele. Wir müssen sie aber auch umsetzen und vor allem die Lehrer und Dozenten dafür gewinnen." sagte Olga Dekhtiarenko, Head of the Department of International Cooperation of Republican Institute for Vocational Education aus Minsk (Weißrussland).