Bedingungen für Erzieher/-innen verbessern sich
Am 27. April hat im bbw Bildungszentrum Brandenburg an der Havel ein neuer Kurs zur Vorbereitung auf die Nichtschülerprüfung zum Erzieher begonnen. Die Teilnehmer bereiten sich im Rahmen dieses Kurses auf die Nichtschülerprüfung zum/-r Erzieher/-in vor und können nach dieser Fortbildung deutschlandweit als staatlich anerkannte Erzieher/-innen arbeiten. Der Terminus "Vorbereitungskurs auf die Nichtschülerprüfung" bezeichnet dabei nichts anderes als eine "Erzieherausbildung", die nicht an einer Fachschule und in 24 statt 36 Monaten stattfindet.
Der deutschlandweite Fachkräftebedarf an Erziehern/-innen
Die Vermittlungsaussichten auf dem Arbeitsmarkt bei erfolgreichem Abschluss sind angesichts des bestehenden und weiter anwachsenden Fachkräftebedarfs schlicht hervorragend. Seit dem Rechtsanspruchs jedes Kleinkindes auf einen Kita-Platz, der seit August 2014 besteht, steigt der Bedarf an Erzieher/-innen stark an. Die Arbeiterwohlfahrt, die in Deutschland 2.300 Kitas verwaltet,
spricht von 15.000 bis 30.000 Erzieher/-innen, die zur Zeit fehlen würden. Sehr gute Chancen haben neben erstausgebildeten Erziehern/-innen Quereinsteiger, also fortgebildete Erzieher/-innen (Umschulungen gibt es für das Berufsbild nicht), auch männliche Interessanten. Seiteneinsteiger in den Erzieherberuf gibt es seit 2007, seitdem haben sich nur etwa 300 Quereinsteiger für den Beruf qualifiziert (4).
Mehr Erzieher/-innen für Berlin und Brandenburg
Nach den Prognosen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) werden in den Kitas Berlins bis zum Jahr 2015 etwa 5.000 Erzieher/-innen fehlen.
19.000 zusätzliche Kitaplätze hat der Berliner Senat von 2013 bis 2015 geschaffen,
das Land Brandenburg will ab 2016 etwa 1.000 zusätzliche Erzieherstellen finanzieren. Die Zahl stammt aus der Brandenburger Wahl 2013, in der sie ein wichtiges Wahlkampfthema der SPD war. Die Willensbekundungen der Regierungen sind nicht zuletzt das Ergebnis von Medienberichten, in denen von einem regelrechten Kampf um die Erzieher/-innen die Rede war.
Beim Wettbewerb um die Mitarbeiter der Konkurrenz, hiess es da etwa, würden sogar hochgetrickste Löhne genutzt.
Mehr Geld für Erzieher/-innen
Auch bei geringerer Konkurrenz werden Erzieher in der Zukunft aber kaum auf die Ausnutzung solcher Kampfangebote angewiesen sein, um bei der Bezahlung mit anderen Berufen gleich zu ziehen. Der aktuelle Tarifstreik zwischen Erziehern und Arbeitgebern zeigt, wie sehr die Gesellschaft grundsätzlich durchaus bereit ist, den Angehörigen dieses Berufes auch bei der Bezahlung entgegen zu kommen. Der bisherige Tarif eines Erziehers beträgt im ersten Berufsjahr 2.300 Euro im Monat brutto und steigerte sich in sechs Stufen zu 3.200 Euro. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung, die dem Berufsanfänger 2.528 Euro und der höchsten Gehaltstufe 3.880 Euro im Monat zugesteht. Von einem solchen Gehalt träumt so manch´ Akademiker. Der Traumberuf Erzieher, soviel scheint klar, lohnt sich inzwischen auch finanziell.
Fortbildungstipp:
Nacheinstieg bis 06.05.15 - Brandenburg an der Havel:
Vorbereitungskurs auf die Nichtschülerprüfung