Thementage
bbw Ausbildungstag
Der bbw Ausbildungstag thematisierte geeignete Konzepte zur Gewinnung und Ausbildung von Nachwuchsfachkräften.
Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB), formulierte zu dem Schlüsselbegriff der Messe: "Die Fachkräftesicherung ist ein elementarer Standortfaktor und Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dafür müssen die zahlreich vorhandenen Ausbildungsplätze mit qualifizierten Jugendlichen besetzt und Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden. Das bbw leistet mit seinen Projekten einen wichtigen Beitrag dazu, unter anderem durch die Förderung von nicht ausbildungsreifen Jugendlichen mit fehlender beruflicher Orientierung."
Dr. Ramona Schröder, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte, sprach über die Herausforderungen der Ausbildungspolitik der Bundesagentur für Arbeit und umriss die Zielstellungen des "Zukunftsprogramms Berlin / Brandenburg - gemeinsam für die Region" und des Teilprojekts 'Jugend in Arbeit' der Regionaldirektion Berlin/Brandenburg. Sie sagte: "Wir wollen ganz bewusst vermitteln, dass die Jugend heute ganz andere Chancen hat, als sie es vielleicht vor 10 - 20 Jahren noch erlebt hat." Denn jetzt gebe es betriebliche Ausbildungsplätze, auch für Jugendliche, mit einem nicht ganz so optimalen schulischen Abschluss. Mit diesem Programm solle die Jugendarbeitslosigkeit in den nächsten Jahren in Berlin nachhaltig unter 10 % gesenkt werden. Dazu skizzierte sie vier Handlungsfelder: Eine intensivere Zusammenarbeit mit den Schulen, eine nachhaltige und zum Teil stärker fordernde Arbeit mit Jugendlichen, aber auch eine andere Art mit Auszubildenden und Arbeitgebern zusammenzuarbeiten, um Ausbildungsabbrüche zu verringern und schließlich müssten neue, kreativere Wege gefunden werden, um auch die Zusammenarbeit der Arbeitsagenturen mit Jobcentern und Jugendämtern und anderen Partnern auszubauen.
Ausgehend von der demografischen Entwicklung hob der bbw Vorstandsvorsitzende Stefan Schönholz in seiner Rede die Verantwortung der Unternehmen bei der Ausbildung und Talentförderung hervor: "Vor allem die so genannten 'weichen Faktoren' wie Wertschätzung, Arbeitsklima, Möglichkeiten Familie, Freizeit und Beruf müssen in Einklang gebracht werden, um die Ausbildungsmotivation und Leistungsbereitschaft von jungen Menschen zu unterstützen. Außerdem sind dabei auch flache Hierarchien, Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten, spannende Projekte und ein abwechslungsreicher Arbeitsplatz ganz wichtig." Schließlich hänge von einer guten Ausbildung letztlich die Innovationsfähigkeit und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ab. Stefan Schönholz sieht Bildungsträger wie das bbw als wichtige Vermittler zwischen Firmen und den passenden Auszubildenden.
Der 1. bbw Ausbildungstag des Bildungswerkes der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg diente auch dem gemeinsamen Austausch über das bildungs- und beschäftigungspolitische Zukunftsthema Berufsorientierung und Ausbildung. Dabei wurden mehrfach die Erfolgsfaktoren der Projekte - Kooperation, Integration und Praxisnähe - hervorgehoben. An den 10 Projektständen konnten die Besucher aus der Wirtschaft, aus Arbeitsagenturen, Jobcentern, Jugendämtern und anderen Institutionen nicht nur mit Jugendlichen, sondern auch mit Ausbildern, Sozialpädagogen und Lehrern über Ausbildungsinhalte, Ziele und die Anforderungen an die Ausbildung in der Zukunft diskutieren. Am Stand der Beruflichen Schulen des bbw konnten die Gäste des Ausbildungstages unter anderem mit dem Deutschen Jugendmeister im Boxen, Murat Yildirim, einem von vier bbw Medaillengewinnern bei den Deutschen Box-Jugendmeisterschaften im April 2013, sprechen. Er absolviert parallel zu Training und Wettkämpfen seine kaufmännische Berufsausbildung in der Leistungssportlerklasse des bbw - in einem Kooperationsprojekt mit dem Olympiastützpunkt Berlin.