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15.01.2025

Betriebliche Sprachförderung im Fachklinikum Lübben

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Seit dem 7. Januar unterstützt unsere Leiterin Isabelle Hendrich einmal pro Woche rund 35 internationale Fachkräfte beim Spracherwerb im Betrieb. Alle Teilnehmenden sind im Fachklinikum Lübben als Pflegekräfte, Krankenschwestern und Krankenpfleger oder Ärztinnen und Ärzte tätig und arbeiten auf unterschiedlichen Stationen. Die Gruppen sind kulturell vielfältig: Viele Teilnehmende kommen von den Philippinen, aus Usbekistan oder Russland.
Das Projekt wird von der Arbeitgeberin finanziert und durch die Agentur für Arbeit über das Teilhabechancengesetz gefördert.

Interview mit Isabelle Hendrich
Wie gut wird das Projekt angenommen?
Alle Mitarbeitenden - sowohl Führungskräfte als auch Teilnehmende - nehmen die Unterstützung sehr gern in Anspruch. Viele verfügen derzeit über ein B1-Sprachniveau, was die tägliche Arbeit auf den Stationen, insbesondere bei Dienstübergaben oder in der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten, erschwert. Häufig müssen sie nachfragen, weil sie etwas nicht verstanden haben, oder sie können keine Notizen anfertigen, da ihnen die Schriftsprache noch nicht sicher genug ist.

Wie gestalten Sie den Unterricht?
Ich passe mich individuell an die Bedürfnisse der Teilnehmenden an. Da wir uns nur einmal pro Woche für drei Unterrichtseinheiten treffen, wäre klassischer Frontalunterricht wenig sinnvoll. Viele kommen direkt von der Arbeit oder haben noch Spätdienst, daher ist es wichtig, den Unterricht locker zu gestalten und eine motivierende Lernumgebung zu schaffen.
Ich arbeite mit einer Sprachcoaching-Methode, die die Teilnehmenden aktiv einbindet. In Gruppenarbeiten besprechen sie zunächst Alltagssituationen, anschließend wenden sie ihr Wissen in Rollenspielen und Dialogen an. Nach jeder Übung geben sie sich gegenseitig Feedback:
  • Was war besonders gut?
  • Was könnte noch verbessert werden?
  • Wie verständlich war die Sprache für die anderen?
Dieses konstruktive Feedback hilft ihnen, das Gelernte besser zu verarbeiten und sicherer anzuwenden.

Welche Herausforderungen gibt es?
Das Drei-Schicht-System erschwert es, alle Mitarbeitenden regelmäßig in den Unterricht einzubinden - insbesondere jene, die gerade Nachtschicht hatten und nicht mehr auf dem Klinikgelände sind.

Hinzu kommt die Arbeit mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, in denen unsere Strukturen und Arbeitsweisen teilweise ungewohnt sind. Pünktliches Erscheinen oder das Erledigen von Hausaufgaben sind Themen, die wir immer wieder in der Gruppe besprechen. Hier unterstützt der Integrationsbeauftragte des Fachklinikums zusätzlich durch wöchentliche E-Mails und persönliche Gespräche mit den Teilnehmenden.

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Ansprechpartner:in

Isabelle Hendrich
Leiterin des Bildungszentrums